Alles eine Sache der Perspektive

Je mehr Erfahrungen ich mache, je häufiger ich in andere Länder und Kulturen reise, je mehr ich mich in Personen und Sachverhalte eindenke, erkenne ich, dass alles oft nur eine Sache der Perspektive ist.
Meinungen, Einstellungen und Empfindungen sind variabel und veränderlich, je nachdem in welchem Kontext wir sie sehen und wo wir uns befinden. Eine absolute Wahrheit oder ein immer „richtig“ gibt es nicht. Wie häufig habe ich beispielsweise versucht flammend Dinge zu rechtfertigen über ein bestimmtes Land oder eine kulturelle Eigenart, um mich dann wiederum dabei zu ertappen, dass ich in der anderen Kultur eine gegensätzliche Meinung versuchte zu vertreten, weil es mir so richtig erschien.

Es gibt kein „Richtig“

Ich fühlte mich dann wie ein „Fähnlein im Winde“ und fragte mich warum ich anscheinend keine klare Meinung zu gewissen Themen haben konnte. Doch irgendwann realisierte ich, dass es kein „richtig“ gibt, geschweige denn nur eine einzige Sicht auf Dinge.

Das ist eine Erkenntnis, die uns das Leben sehr viel einfacher macht und uns aus der Verantwortung nimmt immer alles verstehen, wissen und beurteilen zu müssen. Gerade für Personen, die glauben immer alles unter „Kontrolle“ haben zu müssen, ist die Erkenntnis, dass es generell keine Kontrolle über das Leben gibt, auch wenn wir das Leben noch so sehr in eine Richtung zwingen wollen, wichtig. Dies gibt uns die Chance uns fallen zu lassen, Dinge auch mal unverändert belassen zu können und generell dem Leben Vertrauen entgegenzubringen. Viele Menschen, die diese Chance nicht wahrnehmen werden bitter, argumentieren, liegen im „Klinsch“ mit anderen und zerbrechen gar an Ihrem „Widerstand zum Leben“. Gerade dann wenn wir etwas nicht verstehen oder akzeptieren können, lohnt es sich die Perspektive zu wechseln, um einen andere Sicht auf Dinge zu erhalten. Man wird oft über das neu Erkannte erstaunt sein und merken, dass vieles häufig nur eine Sache der Perspektive ist.