Wir tendieren dazu in großen Gruppen, wenn wir bei etwas unsicher sind, untätig zu bleiben und abzuwarten, dass jemand anderes die Initiative ergreift. Wir wünschen uns dann, dass jemand die Frage stellt, die uns auf der Zunge liegt wir uns aber nicht trauen zu stellen, oder aber wir wünschen uns jemanden, der das Fenster schließt wenn uns im Konferenzraum kalt ist. Wir scheuen uns beispielsweise das letzte Stück Torte zu nehmen, obwohl wir es doch so gerne hätten.
Was könnten die anderen denken?
Das sind nur einige Beispiele aber wir werden häufig untätig und passiv aus der Angst heraus irgendwie unpassend zur wirken oder es anderen nicht recht zu machen. Wir befürchten dann gierig zu erscheinen, jemandem auf die Füße zu treten oder sind insgesamt mehr mit dem Eindruck beschäftigt, den wir auf andere machen, als mit dem was wir wirklich wollen. Auch wenn es sich um unsere grundlegenden Bedürfnisse handelt, sind wir häufig nicht mutig genug etwas notwendiges zu tun. Die Frage, was die anderen über uns denken wenn wir denn unkontrolliert das tun was wir wollen, schwebt dann über uns wie ein “Damoklesschwert”.
Je weniger selbstbewusst wir sind, desto eher leben wir ängstlich und auf die anderen schauend, wie diese uns und unser Handeln bewerten. Letztendlich bringt das niemandem etwas. Wir sind unglücklich, weil wir nicht das tun was wir wollen und brauchen und wir geben keine eindeutigen Signale an unser Umfeld, die uns dann nur schwer einschätzen können. Zum anderen geht es vielen so, dass sie sich einfach nur nicht trauen; macht jemand erst einmal den Anfang, wie zum Beispiel fragt etwas in einer Vorlesung, einem Meeting etc., geht es meist los wie eine Lawine, und auch andere trauen sich dann. Warten ist in diesem Zusammenhang toxisch und Aktivität Trumpf!
Natürlich sollten wir uns beim Durchsetzen unserer Interessen nicht rücksichtslos verhalten, allerdings sollten wir gleichzeitig nicht uns selbst zurückhalten, nur um niemandem auf die Füße zu treten. Jeder hat die Möglichkeit, selbst seine Gedanken und Wünsche auszuleben, genauso wie wir. Wer dies langfristig und gewohnheitsmäßig nicht tut nur weil er alle anderen außer sich selbst zur Priorität macht ist selbst schuld und sollte sich nicht über ein fremdbestimmtes oder gar ungelebtes Leben beschweren.
In dem Sinne einer muss es ja machen: Wenn Sie demnächst bei etwas was Sie eigentlich gerne tun möchten zögern oder hadern und das was Sie sich wünschen einem Strafbestand entspricht, tun Sie es einfach. Ich denke Sie verstehen was ich meine…
Bin gerade über Facebook auf den Blog gestoßen. Mega gute Themen, werde öfter mal vorbei schauen und mir Inspirationen holen.
Viele Grüße
Marco