Stress

Stress

Stress ist vielleicht, um es etwas provokativ auszudrücken, die „Pest“ unserer Zeit. Er ist einer der primären Gegenspieler von Glück und Erfüllung. Um mit Stress besser umgehen zu können, ist es wichtig zu erkennen, dass das „Gefühl“, das wir mit Stress assoziieren, nichts ist wofür wir uns verurteilen sollten. Jeder hat gelegentlich das Gefühl mit einer Situation überfordert zu sein und unter Zeitdruck zu stehen. Allerdings ist das Stressempfinden und die Empfindlichkeit hierfür bei einigen von uns deutlich ausgeprägter als bei anderen. Diese Menschen fühlen sich dann bereits bei kleinen Belastungen und Unwegsamkeiten überfordert, während der Stress bei anderen Menschen in einer ähnlichen Situation vollkommen „abperlt“.

Wenn wir vorausschauend sind und eine ängstliche Komponente in unserer Persönlichkeit haben, sind wir insgesamt leichter gestresst. Wer hingegen in sich ruht, flexibel ist und den natürlichen Lauf der Dinge gut annehmen kann, der wird auch seltener gestresst sein.

Zudem kann in einer Situation, in der man sich gestresst fühlt, das kurze „Innenhalten“ wahre Wunder bewirken. Für einen Moment in sich zu gehen und sich zu fragen was man eigentlich befürchtet und was man in einer solchen Situation überhaupt denkt, kann schnell zur Reduktion unseres Stressempfindens führen.

Ist Stress prinzipiell falsch?

Natürlich ist Stress prinzipiell nichts falsches und eine emotionale und physiologische Reaktion auf einen Außenreiz, den wir zunächst meinen nicht gut bewältigen zu können. Es gibt eine Menge Situationen, vor allem wenn Sie neu für uns sind, die uns überfordern. Dies sind beispielsweise:

  • Überforderung im Beruf
  • schwierige familiäre Situationen
  • finanzielle Not
  • Liebeskummer
  • unerwartete Veränderungen unserer Lebensverhältnisse
  • zu viele Reize aus der Außenwelt (vor allem bei hochsensiblen Personen)

Es ist ganz natürlich hierauf gestresst zu reagieren. Wichtig ist es unsere Reaktion auf Dinge zu erkennen und wenn möglich in eine für uns positivere Weise zu verändern.

Stress: der größte Stressor

Was denken wir in stressigen Situationen?

Oft sind es beispielsweise Gedanken und Aussagen wie z.B.:

  • „Ich werde meine Arbeit nicht innerhalb der mir zur Verfügung stehenden Zeit schaffen können“
  • „Immer trifft es mich, ich muss immer mehr leisten als andere, ich bin ein Pechvogel“
  • „Ich kann das nicht, wo soll ich nur anfangen?“
  • „Das ist zu viel für mich, wie soll ich das alles nur schaffen?“
  • „Und jetzt geht das auch noch schief!“
  • „Wenn ich die Arbeit nicht schaffe wird das persönliche Konsequenzen haben“

Durch solche und ähnliche Aussagen erzeugen wir nur noch mehr Druck und das sorgt häufig zusätzlich dafür, dass wir uns schlecht fühlen und keinen klaren Gedanken mehr fassen können.

Wie bereits beschrieben, sollten wir in für uns stressigen Situationen kurz innehalten und uns unserer zumeist negativen Gedankengänge bewusst werden. Zudem ist das Innehalten auch hilfreich um unsere angstassoziierten körperlichen Reaktionen wie z.B. Schwitzen, Druck auf der Brust, Bauchschmerzen oder ähnliches zunächst einmal wahrzunehmen und dann die Möglichkeit zu nutzen uns wieder zu entspannen.

Um stressige Situationen zu bewältigen, sollten wir uns ferner in einer ruhigen Minute fragen, ob das was wir befürchten, realistisch ist und wenn ja uns fragen, ob dies wenn es denn tatsächlich eintreten sollte so katastrophal für uns wäre. Denn zumeist ist die Angst, die wir empfinden viel schlimmer als die tatsächliche Konsequenz, z.B. dass wir eine halbe Stunde länger arbeiten müssten oder jemand zum Beispiel einen Moment auf uns warten müsste.

Nehmen Sie sich Zeit, vor allem wenn es stressig ist!

An Tagen an denen wir uns besonders gestresst fühlen sind Pausen von enormer Wichtigkeit. Vor allem in Situationen, in denen wir das Gefühl haben uns keine Pause leisten zu können, haben wir diese am nötigsten! Ich habe in meinem Berufsleben immer wieder die Erfahrung gemacht, dass Arbeit, die wir erledigen müssen sich immer genau den Raum nimmt, den man ihr gibt. Dass heißt habe ich zwei Stunden Zeit für eine Aufgabe, werde ich diese Zeit benötigen um sie zu erledigen, habe ich fünf Stunden, dann wird die selbe Menge an Arbeit zumeist genau in dieser Zeit geschafft.

Also ist es richtig und wichtig sich die Pausen, die man braucht zu nehmen. Gerade in stressigen Situationen sollten wir zudem versuchen auf unsere körperlichen Bedürfnisse zu achten. Genug zu essen und zu trinken, auf die Toilette zu gehen wenn wir müssen. So banal diese Dinge auch erscheinen mögen sind sie essentiell, denn wir können nicht wirklich produktiv und kreativ sein, wenn wir uns selbst vernachlässigen. Ein weiterer Vorteil von Unterbrechungen in denen wir „durchschnaufen“ können und den Kopf frei kriegen ist, dass wir abgelenkt sind, uns erholen, um uns im Anschluss wieder voll konzentriert den anstehenden Aufgaben widmen zu können. Dies dann zumeist effektiver und effizienter als zuvor.

Auch das Erlernen von Entspannungstechniken und das Praktizieren von Achtsamkeit sind sicherlich sinnvolle Maßnahmen um zu lernen besser mit Stress umzugehen, bzw. Stress erst gar nicht erst aufkommen zu lassen. Eine Reihe bewährter Techniken und z.B. Meditation (hier finden sie eine prima Meditationsanleitung)  können uns hier das Leben erleichtern. Alles im Einzelnen komplett aufzuführen würde hier allerdings den Rahmen sprengen. Für Interessierte gibt es allerdings eine Menge an Literatur und Anleitungen, die durchstöbert werden können. Für ein ausgeglicheneres und zufriedeneres Leben lohnt sich die Lektüre bestimmt.

 

1 Kommentar

  1. Danke für den schönen Artikel.
    Ja, in stressigen Zeiten ist es sicher gut, mal inne zu halten und sich des Augenblicks gewahr zu werden, damit wir nicht von dem „Schwung“ hinfort getragen werden. Einfach mal tief durchatmen!
    Auf lange Sicht sollten wir auch darauf achten vielleicht mal „Nein“ zu sagen, oder auch gesunde Grenzen zu setzen, damit wir uns nicht (permanent) überfordert fühlen.
    Und natürlich kann es uns sehr gut unterstützen, wenn wir z.B. eine regelmäßige Meditationspraxis haben. Nicht um effizienter zu werden, sondern durchlässiger und „unerreichbarer“ für die Anhaftungen in stressigen Zeiten, weil sich im besten Falle auch unsere inneren Werte und Einstellungen dadurch positiv verändern.

    LG, Anand

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